Eine Geschichte der Realschule Balingen in der Form, wie wir sie heute kennen, nämlich als Schule vom Bildungsniveau her angesiedelt zwischen Hauptschule und Gymnasium, kann erst in neuerer Zeit angesiedelt werden. Unter einer ‚Realschule‘ verstand man in früherer Zeit eine „Oberschule‘ im Gegensatz zur Lateinschule“. Die Realschule mit dem Abschluss der Mittleren Reife ermöglichte den Schülern, die diese Prüfung abgelegt hatten, den Besuch technischer Lehranstalten und den Eintritt in den gehobenen Verwaltungsdienst.
Im Jahr 1912 waren in Balingen die Lateinschule und die Realschule vereint worden zu einer „Realschule mit Lateinabteilung“, einer fünfklassigen Realschule noch ohne den Abschluss der Mittleren Reife.
Der Leiter der Schule, Rudolf Koehler, strebte den Ausbau der Realschule zu einer Schule mit eigener Abschlussprüfung an. 1923 wurde die Einrichtung einer sechsten Klasse vom Ministerium genehmigt unter der Bedingung, dass die schriftlichen Aufgaben der Abschlussprüfung zwar in Balingen gemacht werden konnten, der mündliche Teil der Prüfung aber an der Ebinger Schule stattfinden musste.
Ostern 1923: Die erste 6. Klasse wurde mit 10 Schülern, darunter drei Mädchen, eröffnet.